Wir müssen in dieser Krisenzeit weiter mit Ungewissheiten umgehen lernen, wobei wir, tiefer betrachtet, auch vor Corona mit der Ungewissheit des Lebens gelebt haben. Nur war sie eingekleidet in Gewohnheiten, die den ständigen Wandel alles Lebendigen verdeckt hat.
In diesen bewegten und krisenhaften Zeiten gehe immer wieder an den Rand, schaue von dort auf das Geschehen und reflektiere die Resonanz auf mein Fühlen und Denken all dessen, was in meinem Umfeld und in der Welt geschieht…und bleibe wach!
Wir erkennen, nicht nur die Welt verändert sich, sondern auch wir verändern uns mit der Welt und durch sie. Und ebenso wirken wir auf die Welt zurück. Haltung und Ausrichtung, die uns in dieser Zeit innere Kraft und Handlungsfreiheit geben, beziehen sich konsequent auf das Leben. Das bedeutet
- Wach zu bleiben, sich bewusst selbst zu spüren und wahrzunehmen, was in uns vorgeht.
- Nach der eigenen Lebendigkeit zu fragen. Was ist Leben? Was bestimmt mein Leben? Wofür gebe ich mein Leben? Was gebe ich in dieses Leben hinein?
- Etwas für die Zukunft zu tun.
Wie sollen wir Leben schützen können, wenn wir unser eigenes nicht mehr wahrnehmen? Wie sollen wir einen klaren Blick wahren können, Orientierung finden in einer Krise, wenn unser Geist gar nicht in der Lage ist, sich der Realität zu öffnen. Wenn der Geist sich sicherstellt in Konzepten ÜBER die Welt und sich darin verliert, die Welt oder andere Menschen zu bewerten?
Mit unserem geistigen Training zur Bewusstheit verwirklichen wir Präsenz, ein unmittelbares, gegenwärtiges Empfinden von körperlichen Gefühlen und Emotionen, sowie einen Geist, in dessen Weite und Offenheit Gedanken entstehen können, ohne dass wir uns identifizieren.
Gerade in Krisenzeiten ist es existentiell not-wendig, dass wir mitkriegen, wenn unsere Lebendigkeit gefährdet ist und dass wir wissen, wie wir wieder zu ihr zurückfinden können.
Vor fast einem Jahr – vor dem Hintergrund der Erfahrungen des ersten Lockdowns – habe ich mich mit diesen Fragen in einem Vortrag befasst, die auch heute noch aktuell sind:
Wie du zu mehr Lebendigkeit findest! Teil I
Auch hier die Einladung, deinen Kommentar mit uns zu teilen! Danke!
Danke für diesen tollen, tiefgehenden Vortrag! Es ist so hilfreich erinnert zu werden, dass alles es bei mir selbst anfängt und endet. Dass alle Gefühle da sein dürfen und genau das „Lebendig Sein“ bedeutet. Mir hilft das, auch und besonders den Ängsten und den Widerständen ehrlich begegnen zu können und sie nicht ablehnen und/oder verdrängen zu müssen. Und zu akzeptieren, dass es in Bewegung ist, d.h. mal besser und mal weniger gut gelingt und es ein „gut“ oder „schlecht“ da nicht gibt. Schön zu wissen, dass ich selbst für meine innere Welt und meinen inneren Frieden verantwortlich bin. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass allein mein innerer Zustand entscheidend dafür ist, wie ich anderen Menschen und Situationen begegne. Je klarer ich mir über meine eigenen Gefühle bin, umso hilfreicher kann ich in der Welt wirken und zu ein bisschen mehr Frieden beitragen, hoffe ich.